Mit Herz, Hand und Verstand

SIE SIND DIE GRALSHÜTER DES KUNSTHANDWERKS. MANUFAKTUM LAT. ODER VERA IKON (VON LAT. VERA, WAHR UND GRIECH. IKÓNA, BILD), ALSO „WAHRES BILD“, STEHT  FÜR TRADITION UND BLEIBENDE WERTE.

Stilvoll, nach überlieferten Techniken gefertigt, von Handwerkern, die diese Bezeichnung wirklich verdienen. So auch in der Schweizer Uhrenmanufaktur Jaeger-LeCoultre in Le Sentier, wo man fest davon überzeugt ist, dass sich Kunst im Detail zeigt. Mit größter Akribie wird der Verzierung der Uhrwerke besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Das Abschrägen, Ziehen, Auffrischen, Schleifen und Polieren von Hand ist ebenso wertvoll wie die komplexen Mechanismen selbst. Um der Ästhetik den letzten Schliff zu geben, wird jedes Einzelteil so gestaltet, durchbrochen und verziert, dass die Gesamtkomposition zu einem außergewöhnlichen Kunstwerk wird, das ebenso bezaubernd ist wie die Komplikation. Denn das Uhrwerk ist das Herz einer Uhr. In den Werkstätten, in denen es zusammengesetzt wird, gelingt es der virtuosen Umsetzung eines seit über 170 Jahren ununterbrochen praktizierten Know-hows, tote Materie zum Leben zu erwecken. Jeder Uhrmacher haucht ihr etwas von seinem eigenen Geist ein, denn das Uhrwerk ist die Erinnerung an den Meister, der es zum Leben erweckt hat.

Ob Möbel, Uhren, Porzellan, Edelbrände oder Kunsthandwerk: Handgefertigte Produkte finden wieder neue Liebhaber. Doch in Zeiten der Globalisierung wird es immer schwieriger, das Besondere vor Ort zu finden. Unsere Städte sind fest in der Hand überregionaler Anbieter und Ketten. Das Warenangebot ist beliebig bis austauschbar geworden, an jeder Ecke gibt es das Gleiche. Das Handwerk dagegen nimmt sich Zeit. Viel Zeit, um qualitativ hochwertige und anspruchsvolle Produkte herzustellen. Keine Produkte für den Tag, sondern Unikate, die die Zeit überdauern und den Menschen das Besondere und Außergewöhnliche bieten. Geschäfte mit einem solch individuellen Angebot findet man nicht in den uns bekannten Einkaufsstraßen, sondern in idyllischen Seitenstraßen oder alten Fabrikgebäuden. Wie so manches Geschäft in der Region Stuttgart. Anders und einzigartig. Individuelle, handgefertigte und sehr authentische Objekte, die im Zeitalter des immer neuen Angebots ihren zeitlosen Wert behalten.

Und die Handwerksbetriebe haben glücklicherweise wieder Konjunktur. Das ist wohl ein Zeichen unserer Zeit, in der Produkte eine Halbwertszeit von wenigen Monaten haben. Der Unterschied zwischen Produkt und Preziose: Ein Produkt kann im so genannten Lifestyle kurzfristig Aufmerksamkeit erregen. Eine Kostbarkeit aus einer Manufaktur erfüllt uns mit lang anhaltenden Glücksgefühlen. Und mit tiefem Respekt vor dem handwerklichen Können der Kunsthandwerker – seien es Juweliere, Tischler, Maler oder Stuckateure. Ehrfurcht vor den edlen Materialien und der Kunst, mit der sie zusammengefügt wurden. Kurzum: Handgefertigte Kostbarkeiten und Kulturgüter liegen gegen den Zeitgeist im Trend. So auch bei Maler Albert in Stuttgart. Hier initiiert und betreuen die Gebrüder Albert mit ihrem Team kleine und große Projekte, von der Jugendstilvilla über das Einfamilienhaus bis hin zu Großprojekten wie der Daimler Bank am Pragsattel in Stuttgart. Die Aufstellung zeigt anhand sorgfältig ausgewählter Referenzen, wie sehr auch das Handwerk ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes in Deutschland ist. Zu den Kunden von Maler Albert zählen weltbekannte Marken, es werden Ferienhäuser, Eigentumswohnungen, individuelle Bürogebäude und preisgekrönte Architektur umgesetzt – gerade diese Mischung aus Alt und Neu, aus Bekanntem und Geheimtipp macht den Reiz der Arbeit aus, die über Jahrzehnte gepflegt wurde und mit der man sich einen guten Namen gemacht hat. „Handmade by Maler Albert“ ist deshalb auch eine Reise durch modernes und traditionelles Handwerk. Mit dem Ziel, den eigenen Handwerksbetrieb mit Privatkunden, Architekten bis hin zu Großunternehmen zusammenzubringen.

Antrieb für alle Engagierten ist, dass sich alte wie junge Betriebe und Unternehmer der Tradition des „Hand-Werks“ verpflichtet fühlen. Oder: die Zeichen der Zeit zu lesen, den Verbraucherwillen zu erkennen und langlebige, fein gearbeitete und wertbeständige Arbeiten anzubieten. Eine Arbeit, die manchmal profan erscheinen mag, aber Kunst und Ausstrahlung auf eine neue Ebene hebt. Allerdings: Wie viele Kunden es für mittelständische Handwerksbetriebe wie Maler Albert in Deutschland gibt, hat noch niemand seriös geschätzt. Aber der Bio-Boom bei Lebensmitteln, der Trend zu Oldtimern und viele andere Ambitionen, dem Tempo der globalisierten Zeit einen bleibenden Wert zu geben, lassen vermuten, dass es einen großen Markt für das Handwerk gibt. Trotz Verteuerung der Produkte, Fachkräftemangel und scheinbarer Wirtschaftskrise. Das ist aber auch eine Chance für Selbstständige, für Menschen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und statt Pixel zu bewegen lieber etwas mit den eigenen Händen erschaffen. Und so gibt es nach wie vor viele gute Handwerksbetriebe, die qualitativ hochwertige Arbeit leisten. Der Grund dafür liegt in der historischen Tradition des deutschen Handwerks. Die weltweit einzigartige Ausbildung vom Lehrling über den Gesellen bis zum Meister ermöglicht einen breiten Zugang zu überliefertem Wissen und eine große Wissenstiefe, die das Handwerk zu einem der vielseitigsten Berufe macht. Oder: Die Zeichen der Zeit deuten, die Wünsche der Verbraucher erkennen und langlebige, fein gearbeitete und wertbeständige Arbeiten anbieten. Doch die Geschichten, die bei Maler Albert erzählt werden, und das Handwerk, das sie hervorgebracht hat, faszinieren heute noch genauso wie vor Jahrzehnten. Moderne und Tradition, Wissen und Können gehen eine Verbindung ein, die auf Können und Kreativität als Rohstoff der Zukunft setzt. Und das nach wie vor mit Herz, Hand – und Verstand.